Überallhin brachten die Söhne und Töchter des Heiligen Benedikt den Weinbau, so auch in das vordere Kinzigtal, in das Kloster Gengenbach. Die Schenkungsurkunde aus dem Jahre 888 besagt, dass auf Veranlassung von Kaiserin Richardis dem Benediktinerkloster Gengenbach der Weinzehnte der elsässischen Dörfer Kintzheim und Scherwiller zukommen sollte. Somit wurde der Grundstein für den Weinbau in der Ortenau gelegt.

Nur wenige Jahre später begannen die Mönche im Gengenbacher Kloster selbst mit dem Weinbau. Zum einen hatte der Wein religiöse Bedeutung und darüber hinaus sorgte er für regelmäßigen Ertrag. Pachtverträge, die mit den Bauern zur Bewirtschaftung der Flächen rund ums Kloster abgeschlossen wurden, entwickelten sich zu einer der wichtigsten Einnahmequellen des Klosters. So entstanden nicht nur zahlreiche Rebhöfe, die heute noch Zeugnis ablegen von der Zeit, auch Gengenbach selbst datiert aus dieser Zeit. Gengenbach ist die Heimat dieser im 8. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei, von der wir heute noch die mächtige romanische Klosterkirche und einen Teil der barocken Konventsgebäude vor uns sehen.

Der Weinbau bereichert bis heute nicht nur jeden Spaziergang, sondern auch die Speisekarte auf unserem Tisch.

Nicht zu übersehen sind auch die Dächer der Stadt, die im 13. Jahrhundert vom Kloster auf abteieigenem Land ins Leben gerufen wurden. Die Mönche lagerten das Produkt ihrer Jahresarbeit in den tiefen Gewölben. Sie taten dies zum Eigengebrauch, wie er ihnen in der Klosterregel zugesprochen war, aber auch zur Versorgung ihrer Angestellten, die neben einem Batzen Geld immer auch ein Quantum Brennholz, Korn und eben Wein erhielten.

Die Abtei war die größte Rebenbesitzerin in der Ortenau. Auch heute spielt der Weinbau in Gengenbach und Berghaupten eine wichtige Rolle. Weinberge rund um die Gemeinden, von Gästen und Einheimischen gerne zu ausgedehnten Spaziergängen mit traumhaften Ausblicken genutzt, bezeugen dies. Die Erträge aus der jährlichen Weinlese belegen zudem, dass der Wein eine beachtliche wirtschaftliche Größe einnimmt.